Der europäische Straußenfarn (Matteuccia struthiopteris) bringt Exotik pur und das Feeling des tropischen Regenwaldes in den Garten. Winterharte Baumfarne werden immer beliebter. Zu dumm nur, das es gar keine Baumfarne gibt die bei uns in Deutschland winterhart sind.
Der Australische Taschenfarn, wie der Antarktischen Baumfarn (Dicksonia antarctica) richtig übersetzt heißt, kommt aus Australien und den umliegenden Inseln. Die Pflanze ist daher für unsere Winter nicht geeignet. Wer trotzdem einmal die häufig angeführten Minusgrade austesten möchte, kann sich im darauffolgenden Jahr eine neue Pflanze bestellen.
Winterharter stammbildender Farn
Weitgehend unbekannt ist, daß es in Deutschland einen wunderschönen Farn gibt, der auch einen schönen Stamm ausbildet. Zudem ist der europäische Straußenfarn oder auch kleiner europäischer Baumfarn wie er gern genannt wird bis -23 Grad winterhart und kann daher in den meisten Gebieten in Deutschland problemlos ausgepflanzt werden. Meine ausgepflanzten Straußenfarne haben bisher -21 Grad ohne Schäden überstanden. Ebenso sind die Stämme von Matteuccia struthiopteris völlig winterhart. Wer in noch kälteren Gebieten wohnt, dem kann ich empfehlen die Farnwedel im Winter über den Stamm zu legen.
Der winterharte Farn wirft im Herbst seine grünen Wedel ab. Als besonderes Kuriosum lässt er jedoch einige seiner letzten Wedel nach oben gerichtet stehen. Diese verändern im Winter ihre Farbe ins bräunliche und sehen dann besonders schön und interessant aus. Wenn im Winter der Schnee liegt, ragen sie dann wie Zeugen des letzten Sommers durch den Schnee empor. Diese Wedel können im Frühjahr geschnitten werden und weiterverwendet werden. Die Farnwedel haben im Frühjahr eine Konsistenz wie Samt und sind fest und flexibel zugleich. Somit können sie zu zahlreichen Dingen verwendet werden.
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- Abdecken von Dächern und Körben
- Pflanzengestecke
- Herstellung von Matten
- gefärbt oder ungefärbt als Dekoration etc.
- als organisches Dichtmaterial
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Neben seiner Winterhärte besitzt der europäische Straußenfarn noch weiter Qualitäten. Er wird insbesondere sehr groß und dicht. Er kann eine Höhe von über 170 cm erreichen. Aus den abgestorbenen Wedeln wächst dann kontinuierlich der Stamm heran. Je feuchter und wärmer der Sommer, desto schneller wächst der Stamm und umso mehr Farnwedel werden daher gebildet.
Maßnahmen für eine gute Stammbildung – Stammerziehung
Wer einen schönen Stamm bekommen möchte, muss dazu im Frühjahr die alten Wedel im geeigneten Abstand abschneiden. Wichtig ist, daß nicht zu eng abgeschnitten wird. Im Winter schützen die Wedel die unterliegenden Pflanze vor Frost. Die Wedel haben im Sommer ein sehr intensives sattes Grün und wirken sehr tropisch und exotisch. Ich verbinde mit ihnen auch etwas Märchenhaftes.
Die Pflege vom europäische Straußenfarn
Um optimal zu gedeihen, benötigt die Pflanze sehr viel Wasser, einen feuchten Boden und sehr viel Nährstoffe. Ein humusreicher Waldboden ist daher ideal. Aber er verträgt auch noch viel mehr Nährstoffe und geht dann so richtig in den Wuchs. Wer große Farne bekommen möchte, muss viel Regenwasser und organischen Dünger geben. Matteuccia struthiopteris kommt aber auch mit weniger tollen Bedingungen zurecht. Wenn der Sommer zu trocken ist, oder nicht gegossen wird, kann er frühzeitig in die Vegetationsruhe gehen. Der Standort sollte nicht vollsonnig gewählt sein. Gut geeignet sind daher Unterpflanzungen.
Die Vermehrung von Matteuccia struthiopteris
Vermehrt wird durch Rhizombildung. Allerdings dauert die Bildung eines kräftigen Rhizoms erst einmal ein paar Jahre. Danach können die neuen Pflanzen umgesetzt werden. Hierzu suchen wir uns einen schattigen oder halbschattigen Platz mit möglichst nährstoffreicher und gut durchlässiger Erde.
Bilder vom kleinen „europäischen Baumfarn“
Die Farne treiben aus. Innerhalb von drei sommerlichen Apriltagen haben die Pflanzen ihre Wedel nach oben gestoßen. Weiter Fotos folgen im Laufe der Saison.