Wer gerne etwas Abwechslung in seinen Obstgarten bringen möchte, der kann in wintermilden Regionen und bei geschützen Standorten, eine ganze Reihe von exotischen Gewächsen auspflanzen. Neben den Feigen, bietet sich hierfür auch Punica granatum, der Granatapfelbaum an. In diesem Beitrag berichte ich etwas zu meinen Erfahrungen im Granatapfel Anbau in Deutschland. In meiner Region (Umland von Berlin) können Temperaturen bis ca. -21 Grad Celsius auftreten. Die meisten Winter fallen allerdings deutlich milder aus. Alle meine ausgepflanzten Exemplare mussten bereits Temperaturen von – 19 Grad aushalten.
Winterhärte und geeignete Sorten
Punica granatum verträgt in der Regel Temperaturen um die -10 Grad Celsius. Die meisten Sorten eignen sich nur für ganze milde Regionen in Deutschland. Für die kälteren Regionen bedarf es Sorten, die erheblich mehr Frost ertragen können. Überwiegend wird hierzu die Punica Sorte „Salavatski“ empfohlen. Diese russische Selektion verträgt auch tatsächlich Temperaturen unter -10 Grad Celsius, ohne Schäden. Der Wuchs ist aber schwächer als bei vielen anderen Sorten. Die Sorte „Bulgaria 1“ ist bei mir Spitzenreiter im Wuchs und der Fruchtproduktion.
In meinem Anbau befinden sich aktuell aus Platzgründen 5 Sorten. Alle diese Sorten haben bisherige schwere Fröste ohne Schäden überstanden. Im Winter schütze ich nur den Wurzelbereich mit Mist aus dem Hühnerstall. Der Mist bleibt dann liegen und versorgt die nährstoffhungrigen Pflanzen über den Sommer mit reichlich Phosphor und anderen Nährstoffen.
Einen Granatapfel überwintern
Es können im Winter und im Frühjahr Frostereignisse auftreten, bei denen Teile der Pflanze schaden erleiden können. Ich baue daher alle Punicas nur als Büsche an. Diese haben den großen Vorteil, das die Pflanzen aus dem Wurzelbreich immer wieder frische gesunde Triebe hervorbringen können. Wer die Wurzel im Winter ausreichend schützt, der muss sich um einen Totalverlust der wertvollen Pflanzen wenig Sorgen machen. Auf diese Weise können natürlich auch andere Sorten angebaut werden. Früher hatte ich die Jungpflanzen bei hartnäckigen Frost einfach mit Stroh abgedeckt. Mit Stroh lassen sich auch große Büsche leicht durch den Winter bringen.
Winterharte Granatapfelsorten
- Kazake
- Salavatski
- Entek Habi Saveh
- Bulgaria
- Bala Mursal
In zahlreichen antiken Kulturen galt die Frucht als Symbol für Fruchtbarkeit, Leben und Wohlstand. Aufgrund der Fülle seiner Samen und seines saftigen Inneren wurde die Pflanze oft mit Fruchtbarkeitsritualen in Verbindung gebracht. In der griechischen Mythologie wurde er mit der Göttin Persephone verbunden, die im Frühling aus der Unterwelt zurückkehrte und damit das erneute Aufblühen der Natur symbolisierte. Er ist auch in verschiedenen religiösen Traditionen von Bedeutung. In der jüdischen Tradition wird Punica granatum oft als Symbol für die 613 Gebote im Tanach angesehen. In der christlichen Kunst wird Punica manchmal als Symbol für das ewige Leben oder die Auferstehung verwendet. Im Islam wird Punica granatum in religiösen Texten und Erzählungen erwähnt und gilt als eine der Früchte des Paradieses.
Ab wann trägt ein Granatapfel Früchte?
Hier spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle. Da es in diesem Beitrag um Freilandkulturen geht, beschränke ich mich auch auf augepflanzte Büsche. Grundsätzlich, geht Punica granatum erst in den Ertrag, wenn sein physiologisches Gleichgewicht hergestellt ist. Folgende Faktoren sind dabei entschiedend.
- Das Alter der ausgepflanzten Pflanze
- Der Standort
- Die Bodenzusammensetzung
- Die Grundwassertiefe
- Der Nährstoffgehalt des Bodens
- Wärme und Niederschlag der vorausgehenden Jahren
Üblicherweise blühen die Pflanzen erst einmal 1-2 Jahre ehe der erste Fruchtansatz hängen bleibt. Ein ca. 1 Meter großer Strauch, kann unter guten Bedingungen ab dem 3. Standjahr die erste Frucht halten. Da die Zweige sehr dünn sind, müssen diese auch erst einmal etwas Struktur entwickeln.
Welche Pflanzabstände sollte man einhalten?
In Plantagenkultur werden die Büsche im Abstand von etwa 5 Metern gepflanzt. Das ermöglicht eine gute Entwicklung der Pflanzen und einen ausreichenden Abstand während der Ernte und beim Rückschnitt. Punicas benötigen zur Fruchtproduktion sehr viel Nährstoffe. Ausreichend organische Düngung zum Ertragsanbau ist unerlässlich. Wenn nicht organische gedüngt wird, benötigt eine Pflanze etwa 200 Gramm Langzeitdünger für eine Saison.
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Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich beim Anbau in Deutschland deutlich im Wuchs, im Ertrag und im Ertragseintritt. Neben Bulgaria ist besonders die Sorte Russian 26 hervorzuheben. Alle Sorten haben bisher unempfindlich auf unsere heimischen Fröste reagiert. Das liegt vermutlich auch in der totalen Vegetationsruhe, in der sich meine Pflanzen im Winter befinden. Spätfrostschäden wie bei Feigen, sind eher selten und auch nicht wesentlich, sondern betreffen wenn dann nur sehr dünne Äste und die um diese Zeit, wenn schon vorhandenen, winzigen Blattaustriebe. Die Pflanzen treiben hier allerdings auch erst sehr spät aus.
Die Früchte reifen hier nur in warmen Sommern gut aus. Voraussetzung ist allerdings ein guter Fruchtansatz. Ist der Frühsommer holprig und unbeständig, kann der Ertrag ausbleiben.
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Bilder von Granatapfelbäumen finden Sie hier!
Granatapfel Auspflanzen – Teil 1