So könnne Sie Monilia am Kirschbaum bekämpfen. Hier ist mein ganzheitlicher Ansatz zur Bekämpfung der Monilia-Fruchtfäule beim Süßkirschbaum. Dazu habe ich eine kurze und verständliche Analyse zur Prävention und zu kulturellen und biologischen Maßnahmen verfasst.
Die Erkrankung, verursacht durch den Pilz Monilinia spp., ist eine ernsthafte Bedrohung für Süßkirschbaumplantagen weltweit. Der Einsatz von chemischen Fungiziden zur Bekämpfung dieser Krankheit kann jedoch negative Auswirkungen auf die Umwelt, die menschliche Gesundheit und die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion haben. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, alternative und ganzheitliche Ansätze zur Bekämpfung der Monilia-Fruchtfäule zu entwickeln, die auf präventiven, kulturellen und biologischen Maßnahmen basieren. In diesem wissenschaftlichen Beitrag werden verschiedene Ansätze zur natürlichen Bekämpfung der Monilia-Fruchtfäule beim Süßkirschbaum eingehend untersucht, um eine nachhaltige Lösung für dieses Problem zu finden.
Was verursacht die Kirsch Fruchtfäule?
Die Fruchtfäule beim Süßkirschbaum wird hauptsächlich durch den Pilz Monilinia spp. verursacht. Monilinia umfasst mehrere Arten, die Obstbäume infizieren können, darunter auch der Süßkirschbaum (Prunus avium). Die beiden häufigsten Überträger sind Monilinia laxa und Monilinia fructigena. Diese Pilze können sowohl die Blüten als auch die Früchte des Süßkirschbaums befallen.
Die Infektion erfolgt in der Regel durch Sporen, die von bereits infizierten Pflanzenteilen oder anderen infizierten Früchten verbreitet werden. Unter geeigneten Bedingungen, wie hoher Luftfeuchtigkeit und milden Temperaturen, keimen die Sporen auf der Oberfläche der Blüten oder Früchte und dringen in das Gewebe ein. Dadurch entsteht eine Braunfäule, die Früchte werden matschig und mit grauem Schimmel überzogen.
Woran erkenne ich eine Monilia Infektion?
Ein Befall mit Monilia beim Süßkirschbaum kann anhand verschiedener Anzeichen und Symptome erkannt werden. Hier sind einige der typischen Merkmale, die auf einen Befall hinweisen können:
- Fruchtsymptome: Die Erkrankung betrifft in erster Linie die Früchte des Süßkirschbaums. Infizierte Früchte weisen häufig eine braune bis schwarze Verfärbung auf, die von kleinen schwarzen Sporenpusteln begleitet wird. Diese Pusteln sind oft von einer weißen oder grauen Schimmelmasse umgeben, die aus den Sporen des Pilzes besteht. Die Früchte können schrumpfen, runzeln und verfaulen, wodurch sie unansehnlich und ungenießbar werden.
- Infektion an Blüten und Blättern: In einigen Fällen kann der Erreger aber auch die Blüten und Blätter des Süßkirschbaums infizieren. Die Blüten können braun werden, absterben und an den Zweigen hängen bleiben. Die Blätter können ebenfalls dunkle Flecken oder Verfärbungen aufweisen, die von einer Pilzmasse umgeben sein können.
- Wundinfektionen: Der Pilz kann in offene Wunden an Ästen oder Zweigen eindringen, die durch Schnittverletzungen, Risse oder andere Verletzungen entstanden sind. Diese Infektionen können zu einer schnellen Ausbreitung des Pilzes führen und das Gewebe um die Wunde herum abtöten. Oft ist ein weißer oder grauer Schimmelbelag in der Nähe der infizierten Stellen sichtbar.
- Ausbreitung auf andere Früchte: Die Fruchtfäule am Süßkrischbaum kann sich von einer infizierten Frucht auf benachbarte gesunde Früchte ausbreiten. Der Pilz kann Sporen freisetzen, die von Wind, Regen oder Insekten verbreitet werden und neue Infektionen verursachen können. Eine fortschreitende Ausbreitung des Pilzes kann zu einer größeren Anzahl von betroffenen Früchten führen.
Sortenwahl und Resistenzmechanismen
Die Sortenwahl spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung. Durch die Identifizierung und Auswahl resistenter Sorten kann das Risiko von Infektionen erheblich reduziert werden. Es ist wichtig, die zugrunde liegenden Resistenzmechanismen zu verstehen und genetische Marker zu identifizieren, um zukünftige Züchtungsprogramme gezielt auf widerstandsfähige Sorten auszurichten. Die Kombination mehrerer Resistenzmechanismen kann die Wirksamkeit erhöhen und die Anfälligkeit gegenüber der Krankheit weiter verringern.
Zu den resistenten Sorten zählen zum Beispiel: Ferrovia oder Karneol. In meinem Beitrag zu resistenten Süßkirschen, beschreibe ich 20 Sorten die im Hausgarten oder im Gewerbsanbau gepflanzt werden können und mit einer gute bis starken Resistenz gegen den Schaderreger herkommen.
Hygienemanagement und kulturelle Maßnahmen
Ein umfassendes Hygienemanagement ist entscheidend, um die Verbreitung zu kontrollieren. Das Entfernen und Vernichten von infizierten Früchten, abgestorbenen Ästen und Laub hilft, die Pilzpopulation zu reduzieren und die Überwinterung von Sporen zu verhindern. Kulturelle Maßnahmen wie das Ausdünnen von Früchten und Ästen, die Förderung einer offenen Kronenstruktur für eine gute Luftzirkulation und die Optimierung der Bewässerungstechniken können das Mikroklima verbessern und die Anfälligkeit für Monilia-Infektionen verringern.
Biologische Kontrolle
Die Nutzung natürlicher Feinde kann eine wirksame Methode zur Bekämpfung sein. Insektenpathogene Pilze wie Beauveria bassiana und Trichoderma spp. können als biologische Kontrollmittel eingesetzt werden, um die Pilzpopulationen zu reduzieren. Darüber hinaus können auch natürliche Feinde wie parasitäre Wespen gezielt gefördert werden, um Infektionen einzudämmen. Die Integration dieser biologischen Kontrollmittel in ein umfassendes IPM-Programm (Integriertes Schädlingsmanagement) kann zur langfristigen Reduzierung des Befalls beitragen.
Einsatz von Präparaten auf natürlicher Basis
Präparate auf natürlicher Basis können als alternative Fungizide zur Kontrolle eingesetzt werden. Kupferpräparate, wie Kupferhydroxid und Kupfersulfat, haben sich als wirksam erwiesen, um das Wachstum des Pilzes zu hemmen. Eine präventive Anwendung dieser Präparate vor der Infektion kann dazu beitragen, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Darüber hinaus können pflanzliche Extrakte mit antimikrobiellen Eigenschaften, wie z.B. Knoblauchextrakt, zur Bekämpfung beitragen.
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Hinweis zur Anwendung von Kupfer!
Es gibt verschiedene Kupferpräparate auf dem Markt, die zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten verwendet werden. Wählen Sie ein Präparat, das speziell zur Kontrolle des Pilzes auf Süßkirschen empfohlen wird. Es ist wichtig, die Anweisungen des Herstellers genau zu befolgen.
Beachten Sie den Zeitpunkt den richtigen Zeitpunkt. Denn die Anwendung von Kupferpräparaten erfolgt in der Regel während der Wachstums- und Entwicklungsphasen der Süßkirschen. Die genauen Zeitpunkte variieren je nach Klima und regionalen Bedingungen. Es ist ratsam, sich an lokale Empfehlungen oder an einen erfahrenen Gartenbauexperten zu wenden, um den besten Zeitpunkt für die Anwendung zu ermitteln.
Die Anwendung von Kupferpräparaten erfolgt in der Regel durch Sprühen. Es ist wichtig, eine gleichmäßige Verteilung auf den Blüten und Früchten sicherzustellen. Verwenden Sie hierfür eine geeignete Sprühvorrichtung, um eine gute Abdeckung zu gewährleisten. Stellen Sie sicher, dass Sie die Sprühlösung auch auf der Ober- und Unterseite der Blätter sowie auf den Stielen und Zweigen anwenden.
Befolgen Sie die Anweisungen auf der Verpackung des Kupferpräparats hinsichtlich der richtigen Dosierung. Die empfohlene Dosierung kann je nach Produkt variieren. Überschreiten Sie nicht die empfohlene Menge, da eine übermäßige Anwendung von Kupfer schädlich für die Pflanzen sein kann.
Die Anwendung erfordert oft wiederholte Behandlungen im Abstand von einigen Wochen. Dies liegt daran, dass die Wirksamkeit des Kupfers mit der Zeit abnimmt und der Schutz vor einer erneuten Infektion aufrechterhalten werden muss. Beachten Sie die spezifischen Empfehlungen des Herstellers für den Zeitplan der Anwendungen.
geeignete biologische Pflanzenschutzpräparate sind zum Beispiel:
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geeignete mechanische Bekämpfung:
Sehr häufig entwickelt sich die Fäulnis auch aus eines Kirschmadenbefalls. Hier lässt sich mit Hilfe von Fallen der Befall deutlich minimieren.
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Fruchtbehangspritzungen und Monitoring
Die genaue Überwachung des Infektionsrisikos und die Anwendung präventiver Fungizide während kritischer Wachstumsstadien der Frucht können dazu beitragen, die Ausbreitung einzudämmen. Eine genaue Kenntnis der Infektionsdynamik und der optimalen Behandlungszeitpunkte ist entscheidend, um den Einsatz von Fungiziden zu optimieren und die Wirksamkeit zu maximieren. Die Integration von Monitoringsystemen und Wettervorhersagen kann helfen, die Behandlungsstrategien zu verbessern und den Fungizideinsatz zu minimieren.
Anbautechniken zur Verbesserung der Pflanzengesundheit
Ein gesunder Baum ist weniger anfällig für Krankheiten. Durch die Förderung einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender Bewässerung und geeigneter Bodenbearbeitung können die Widerstandsfähigkeit und Gesundheit der Süßkirschbäume verbessert werden. Die Implementierung von Anbautechniken wie der Verwendung von Mulchmaterial und der Förderung von Nützlingen kann ebenfalls zur Unterdrückung von Monilia spp. beitragen. Sollte der Baum schon alt und groß sein, empfehle ich den Kirschbaum mittels Rückschnitt stark zu verjüngen. Aber verschliessen Sie die Wunden schnellstmöglich nach dem Rückschnitt mit einem geeigneten Wunderverschluss für Obstbäume.
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Alle obigen Maßnahmen verbessern die Problematik beim Kirschanbau. Achten Sie auf gute Durchlüftung und nicht zu dichten Fruchtbehang. Nach der Ernte müssen zwingend alle Fruchtmumien entfernt werden, um im darauffolgenden Jahr eine gesunden Ernte einzufahren.