
Wer eine Kaki in Deutschland anbauen möchte, der benötigt eine gut geschützten Standort. Bei den Kakis werden zwei Arten, sowie ihre Hybriden unterschieden.
Diospyros kaki (Kaki-Pflaume, Persimmon):
Die Diospyros kaki, im Volksmund als Kaki-Pflaume bekannt, ist ein Laubbaum, der zur Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae) gehört. Ursprünglich aus Ostasien stammend, ist die Kaki-Pflaume heute in verschiedenen gemäßigten Klimazonen der Welt verbreitet. Sie ist besonders für ihre leuchtend orangefarbenen Früchte bekannt, die im Herbst reifen und einen süßen, würzigen Geschmack haben. Diese großfrüchtige Art kann eine Winterhärte um die -15 Grad Celsius erreichen. Diese Art ist in den warmen Zonen heimisch.
Wie groß kann die japanische Persimone werden?
Der Baum erreicht eine Höhe von bis zu 10-12 Metern und zeichnet sich durch glatte, graue Rinde und glänzend grüne, elliptische Blätter aus. Im Frühling produziert er unscheinbare, gelbliche Blüten, die in den Blattachseln erscheinen.
Die Früchte der Diospyros kaki sind rund bis oval geformt und haben eine glatte, wachsartige Schale. Sie werden erst nach dem vollständigen Reifen essbar, da unreife Früchte einen adstringierenden Geschmack haben, der unangenehm sein kann. Die reifen Früchte hingegen sind saftig und süß und können roh gegessen oder zu verschiedenen kulinarischen Zwecken verwendet werden.
Diospyros virginiana (Persimmon, Amerikanische Kaki):
Diospyros virginiana, bekannt als Persimmon oder Amerikanische Kaki, ist ein Laubbaum, der in den östlichen Regionen Nordamerikas beheimatet ist. Es gehört zur Familie der Ebenholzgewächse (Ebenaceae) und wird wegen seiner essbaren Früchte sowie seines dekorativen Laubs geschätzt. Diese in Amerika heimische Art, ist deutlich winterhärter. Sie besitzt allerdings nur kleine Früchte, die zudem oft adstringent sind. Diese Art kommt wild vor. Aus der Wildformen sind unzählige Sorten entstanden.
Wie groß kann die japanische Persimone werden?
Der Baum kann eine Höhe von bis zu 20 Metern erreichen und zeichnet sich durch eine dichte, ausladende Krone aus. Seine Blätter sind elliptisch und glänzend grün, bevor sie im Herbst eine auffällige gelbe bis orangefarbene Herbstfärbung annehmen.
Im späten Frühling oder Frühsommer trägt der Persimmon-Baum kleine, gelblich-weiße Blüten, die unscheinbar, aber duftend sind. Die Früchte reifen im Spätherbst und haben je nach Sorte eine runde bis ovale Form. Sie sind zunächst adstringierend, entwickeln aber nach vollständiger Reife einen süßen, würzigen Geschmack.
Die Früchte können roh gegessen oder zu verschiedenen kulinarischen Zwecken verwendet werden, einschließlich Marmeladen, Gelees und Backwaren. Persimmon-Bäume sind sowohl für den Obstgarten als auch für Landschaftsgestaltungen aufgrund ihrer attraktiven Früchte und Herbstfärbung beliebt.
Winterharte Hybriden
Aus Diospyros kaki und Diospyros virginiana sind eine Vielzahl von Kreuzungen entstanden. So manigfaltig, die unterschiedlichen Sorten, umso vielfältiger sind auch die zahlreichen Hybriden, die aus den Kreuzungen entstanden sind. Die Hybriden haben eine erhöhte Winterhärte im Vergleich zur japanischen Persimone. Wer eine Kaki in Deutschland anbauen möchte, für den sind die Hybriden eine gute Alternative.
Hier befinden sich beide Arten und Hybride im Anbau.
Zum Anbau in Deutschland eignen sich folgende winterharte Kaki Sorten:
Unter – 15 Grad Celsius
1. Steiermark-Kaki; Sie ist eine unbekannte Sorte die in der Steiermark entdeckt wurde. Ihr wird die höchste Winterhärte nachgesagt. Sie ist anspruchslos und besitzt mittelgroßen Früchte.
2. Costata; eine sehr gut winterharte Sorte mit runden mittelgroßen Früchten
3. Early Fuyu; besitzt eine bessere Winterhärte als Rojo brillante und mittelgroße Früchte
4. Izu; sehr gute Frosthärte, mittelgroße Frucht
Bis – 15 Grad Celsius
5. Tipo; sehr große Früchte
6. Rojo brillante; sehr große Früchte
7. Jiro; große Früchte
8. Cioccolatino; große Früchte
9. Aroma; große Früchte
10. Vaniglia; große Früchte
Kaki Hybriden
1. Nikkitas Gift; eine Zucht von der Insel Krim mit mittelgroßen Früchten, zur Reife rote Frucht, sehr guter Geschmack
2. Kassandra; mittelgroße Früchte, gute Winterhärte
3. Mikkusu; eine japanische Zucht mit sehr hoher Frosttoleranz
4. Rosseyanka; sehr gute Frosthärte, spätere Reife als Mikkusu
Diospyros virginiana
1. Morris Burton; sehr guter Geschmack, recht große Früchte
2. Prairie Dawn; ein amerikanische Kaki mit großen Früchten ohne wahrnehmbare Adstringenz, sehr hohe Winterhärte, Massenträger
3. Meader; kleine Früchte, selbstfruchtbar
4. Prok; sehr guter Geschmack, selbstfruchtbar, mittelgroße Früchte
5. Early Jewel; frühe Reife, mittelgroße Früchte, selbstfruchtbar
Das war nur ein kurzer Auszug an Sorten die bei uns im Ertragsanbau gepflanzt und beerntet werden können. Alle aufgeführten Sorten besitzen Früchte mit sehr gutem Geschmack. Hier befinden sich „Tipo“, „Prairie Dawn“ und „Nikkitas Gift“ im Anbau. Die großfruchtige Tipo beliefert uns in Kaki Jahren bereits mit sehr vielen Früchten, die schnell den Eigenbedarf übersteigen. Da die Früchte problemlos grün geerntet werden können und später noch sehr gut ausreifen, ist die Kaki Saison recht lang. Tipo hat sehr große Früchte und einen hohen Zuckeranteil.
Nikkitas Gift produziert deutlich kleinere Früchte, die später rot werden und einen excellenten Geschmack haben. Der Ertrag dieser Sorte ist hoch. Ebenso wie Pairie Dawn sehr viele Früchte liefert, die vorzüglich schmecken.
Für den Eigenbedarf reichen 1-2 Bäume völlig aus. Der Ertrag steigt in Kaki-Jahren stetig.
Spätfrostgefahr und Frostschäden
Mit Kaki-Jahren, beschreibe ich ein Problem im Anbau, der für den Erwerbsanbau mit größeren Folgen verbunden ist. Die stetig sinkenden Wintertemperaturen ermöglichen zwar den Anbau vieler neuer Arten, die nicht zwangsläufig jährlich tragen müssen. In den letzten Jahren hat sich hier im Berlin/Brandenburger Umland das Spätfrostgeschehen stark verändert. Die sonst selten auftretenden Spätfröste werden immer mehr zur Gewohnheit. Alle oben aufgeführten Arten und Sorten sind in Bezug auf die Spätfröste gleichermaßen empfindlich. Die beste Absicherung dafür ist es, mit verschiedenen Sorten zu arbeiten. Durch die Sortendiversität können Spätfrostfolgen für den Ertrag minimiert werden. Bleibt der Spätfrost aus, kann mit hohem Ertrag gerechnet werden.

Standort und Kälteschutz
Auf Grund der Spätfrostgefährdung empfiehlt sich ein Standort, an dem Spätfrost möglichst vermieden wird. Für private Gärten eignet sich ein Standort, wo kein direkter Ostwind die Pflanzen treffen kann. Dazu sind Höfe, Garagenecken und dergleichen geeignet. Auf dem offenen Feld muss bei Spätfrost wie beim Apfelanbau geschützt werden. In extrem kalten Wintern sollte der Stamm mit einem Heizkabel geschützt werden. Bei Temperaturen unter -15 Grad schütze ich kurzfristig meine Pflanzen um Schäden zu unterbinden. Den Wurzelbereich schütze ich im Winter grundsätzlich mit Stallmist.
Wasserbedarf
Der Wasserbedarf des Baums ist hoch. Dazu bildet die Pflanze eine lange Pfahlwurzel aus. Die Pfahlwurzel bedingt auch den Ertragseintritt. Wo das Schichtwasser im Boden tief liegt, braucht die Pflanze naturgemäß in der Entwicklung länger, ehe sie alle Früchte mit ausreichend Wasser versorgen kann. Dafür ist die Persimone in trockenen Sommern kaum empfindlich.
Lohnt sich der Anbau in Deutschland überhaupt?
Der Kakibaum kann jeden Obstgarten sinnvoll ergänzen. Wer in sehr kalten Regionen lebt, der greife auf Diospyros virginiana oder Hybriden zurück. Für warme Regionen und in den meisten Städten besitzt die japanische Persimone mit ihren großen Früchten ausreichend Winterhärte. Ein Anbau in Deutschland macht also durchaus Sinn.
Wer die Supermarktfrüchte kennt, wird sich wundern, wie lecker reife Früchte vom eigenen Baum schmecken.
Hier finden Sie eine winterharte Kaki Sorten Übersicht!
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