Lesen Sie hier, wie Sie mit einfachen Hausmitteln wie Essig, effektiv die Kräuselkrankheit beim Pfirsich bekämpfen. Kurz nachdem wir im Frühjahr die schöne Pfirsichblüte genossen haben, können die ersten Zeichen der Kräuselkrankheit sichtbar werden. Die frischen Blattaustriebe rollen sich ein. Danach verfärben sich die Blätter rötlich und wachsen völlig deformiert heran. Danach wirft der Pfirsichbaum die meisten Blüten ab. Im nachfolgenden Stadium entledigt sich der Baum der kranken Blätter und treibt etliche Wochen später nocheinmal aus. Die wenigen Früchte die sich eventuell entwickeln wachsen in der Regel deformiert und Krank heran. In den allermeisten Fällen bleibt die Ernte aus.
So ergeht es den meisten Besitzern eines neuen oder älteren Pfirsichs. Ob die Krankheit ausbricht, hängt neben dem Zeitpunkt der Blüte, vor allem auch mit der Witterung im Frühjahr zusammen. Wenn das Wetter um die Blüte und einige Wochen später schön trocken beleibt und keine Spätfröste mehr kommen, dann können wir uns auf eine schöne Pfirsichernte freuen. Denn die Kräuselkrankheit wird von einem Pilz übertragen. Und dieser Pilz (Taphrina deformans) braucht feuchtes und kühles Wetter. Also genau die Bedingungen, die unser heimischer Frühling so mit sich bringt. Denn die Blüte des Pfirsichs (Prunus persica) fällt in aller Regel in den Monat April.
Warum der Pfirsichbaum so früh blüht
Der Pfirsich kommt ursprünglich aus den südlichen Gefilden. Dort hat er im Monat April ganz andere Bedingungen. Das Klima ist dann warm und trocken. Ideal also um durch seine Blüte zahlreiche Bienen und Hummeln zur Befruchtung anzulocken. Nun hatten allerdings einmal ein paar schlaue Römer die Idee, die Pflanze zur Kultivierung mit in Ihr besetztes germanisches Reich zu bringen. Der Baum passte sich den Bedingungen an, daß ungünstige Klima konnte er allerdings nicht verändern.
Mit welchen Mitteln Sie die Kräuselkrankheit beim Pfirsich bekämpfen.
Verzichten Sie auf Fungizide oder andere chemische Mittel!
Der Baum kann wie jeder andere Obstbaum mit Fungiziden gespritzt werden. Dazu sind immer neue Mittel auf dem Markt, da sich der Pilz ständig an die Fungizide anpasst. In der Regel reicht eine Saison und der Erreger der Kräuselkrankheit ist gegen das Fungizid unempfindlich. Abgesehen davon sollten die Früchte dann der Gesundheit zu liebe nicht mehr gegessen werden. Wer seinen Obstbaum mit derartigen Mitteln spritzt, kann auch gleich Supermarktware kaufen. Die Fungizide müssen nicht zwangsläufig gegen die Krankheit helfen. Gespritzte Bäume entwickeln oft trotzdem die Symptome. Wer seinen Baum bei Befall damit spritzt, erlebt später eine wundersame Überraschung. Der Baum treibt nach einigen Wochen gesunde Blätter aus. Da denkt man dann, wie schön das Mittel geholfen hat. Die wenigsten wissen allerdings, daß der Baum sowieso später nocheinmal gesund austreibt. Das Mittel war dann nichts weiter als ein teurer Bluff.
Beugen Sie dem Befall mit Krankheiten rechtzeitig vor!
Die effektivste Möglichkeit zur Bekämpfung ist den Befall vorzubeugen. Dazu sind einige Faktoren wesentlich. Um so mehr Bedingungen für den Anbau stimmen, desto besser kann die Pflanze Krankheiten bekämpfen. Schaffen Sie so viel positive Faktoren wie möglich.
Treffen Sie die richtige Standortwahl!
Der Pfirsichbaum wird an einen möglichst geschützten Platz gepflanzt. Ideal ist ein Vordach in Hauswandnähe. Ein überdachter Baum, der trotzdem ausreichend mit Wasser versorgt ist, bekommt in der Regel keine Kräuselkrankheit. Die Hauswand speichert Wärme und gibt diese später wieder ab. Das Klima ist dort insgesamt wärmer. Dadurch werden die Blüten vor leichten Spätfrösten geschützt. Wählen Sie dazu idealer Weise die Süd-West oder West Seite. Denn ansonsten geht der Baum zu früh in die Blüte. Bei ungeschützter Lage ist auf ausreichend Pflanzabstand zu achten. Hierdurch kann der Baum schneller abtrocknen und wächst gesünder. Im Sommer sollte die Pflanze außerdem reichlich Sonne bekommen. So können sich schöne reife Früchte entwickeln. Berggipfel in kalten Regionen sind ungeeignet. Aber auch im Erzgebirge können sich sehr gesunde und reich tragende Pfirsichbäume entwickeln.
Nehmen Sie den bestmöglichen Boden!
Allgemein bevorzugt der Pfirsich wie auch die Aprikose eher kalkhaltigen Böden. Der Boden sollte gut durchlässig sein. Wählen Sie einen Boden mit einer hohen Bodengüteklasse. Entlang des Rheingrabens, in Kraichgau oder den Deutschen Börden gibt es die höchsten Bodengüteklassen. Hier lohnt sich der Erwerbsanbau. Im Garten bessern Sie den Boden mit hochwertiger Erde und Kompost auf. Je besser Ihr Boden, desto gesünder und älter wird Ihr Pfirsich wachsen.
Wählen Sie eine resistente Sorte!
Bei der Kräuselkrankheit gibt es einige Sorten die etwas toleranter als andere sind. Die Toleranz kommt aber nicht durch die Immunität gegen die Kräuselkrankheit, sondern durch geringere Umweltansprüche der Sorte. Robuste Sorten können sich auch gegen Krankheiten besser durchsetzten. Zu den Sorten die gegen die Kräuselkrankheit eine größere Resistenten besitzen zählen z.B Amsden, Red Heaven, Kernechter vom Vorgebirge und der Weinbergpfirsich. Im folgenden Beitrag finden Sie Kräuselkrankheit resistente Sorten!
Spritzen Sie ein gutes Pflanzenstärkungsmittel!
Wer wirklich Spaß an seinen Pfirsichbäumen haben will, der kommt an Pflanzenstärkungsmittel nicht vorbei. Die Pflanzenbrühen schützten den Baum vor Pilzbefall und versorgen Ihn mit wichtigen Nährstoffen. Folgende Pflanzenbrühen haben sich dazu besonders bewährt.
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Spritzen Sie Essigsäure gegen den Befall der Kräuselkrankheit!
Dieses einfache Hausmittel ist eines der sichersten Methoden um die Kräuselkrankheit beim Pfirsich zu bekämpfen. Die Essigsäure zerstört die Pilzsporen und verhindert im besten Fall den Befall mit der Krankheit. Jedenfalls wird der Befall nur noch geringfügig sein. Das wichtigste ist hierbei den genauen Spritzzeitpunkt nicht zu verpassen. Gespritzt wir mit einer 10% Essiglösung 2-3 Mal beim Anschwellen der Knospen. Auf keinen Fall danach. Zu frühes Spritzen hat sich nicht bewährt. Wer zu spät spritzt zerstört den Neuaustrieb. Mit der Essiglösung wird der gesamte Baum inklusive aller Blüten gründlich gespritzt. Nach dem Austrieb wird dann solange mit einem biologischen Pflanzenstärkungsmittel gespritzt bis die Blätter groß und gesund sind. Danach ist nichts mehr zu erwarten.
Erste Hilfe wenn die Pfirsichblüte doch erkrankt ist!
Die erste Hilfe besteht darin, nach der Blüte sofort ein Pflanzenstärkungsmittel zu spritzen. Die Mittel wirken aufbauen, stärkend und zum Teil Antifungizid. Essig darf jetzt nicht mehr gespritzt werden. Danach haben Sie folgende Möglichkeiten.
1. Sie zupfen alle befallene Blätter mit der Hand ab. Die Pflanze treibt ca. Mitte Mai neues gesundes Blattwerk aus.
2. Sie belassen alles wie es ist und warten bis der Baum die kranken Blätter abwirft. Danach treibt er neue gesunde Blätter aus.
3. Die dritte Möglichkeit, die sich mir früher gerade bei jungen Bäumen bewährt hat, besteht im folgenden. Wenn kein Regen mehr zu erwarten ist, werden die befallenen Triebspitzen abgeschnitten. Der Baum kann jetzt auch zurückgeschnitten werden. Nach dem Rückschnitt wird der Pfirsich mit einem sehr starkem Baumaufbauenden Neuaustrieb antworten. Der Baum kann so eine besonders schöne Form entwickeln. Im Sommer muß dann sehr kräftig gegossen werden.
4. Sie spritzen Pilzgifte. Danach treibt der Baum ab Mitte Mai neue Blätter aus. Im Folgejahr benötigen Sie dann ein neues Gift, da die Pilze häufig in der nächsten Saison bereits resistent sind. Die Pilzgifte wie Kupfer oder andere Fungizide müssen daher vor dem Austrieb gespritzt werden. Die Früchte sollten später nicht, oder nur in geringen Mengen gegessen werden. Diese Methode hat sich bei mir nicht bewährt.
Alle kranken Pflanzenteile werden in den Müll entsorgt oder verbrannt.
Beugen Sie im Folgejahr konsequent vor. Nutzten Sie rechtzeitig Essig und Pflanzenbrühen wie oben beschrieben! Wir hatten im Frühling 2018 wieder genau mitten in der Blüte sehr starke Regenfälle. Durch meine Methode haben Meine Pfirsichbäume keine Kräuselkrankheit bekommen. Die Ernte wird dementsprechend hoch ausfallen.