Lesen Sie jetzt auf Gartenjoe.de, wie Sie mit einfachen Mitteln Ihren Feigenbaum überwintern. Alle Überwinterungsmethoden wurden über zahlreiche Jahre mit Erfolg getestet wurden. Wenn es bisher mit der richtigen Überwinterung noch nicht geklappt hat, ist es Zeit etwas zu verändern.
Warum ist das Thema einen Feigenbaum zu überwintern so wichtig?
Vor etlichen Jahren bin ich genau hiermit auf die Nase gefallen. Denn die ganzen tollen Ratschläge bekannter Gartenseiten und Youtube Videos erwiesen sich als vollkommener Blödsinn. Doch noch schlimmer war, daß ich mit den gezeigten Überwinterungsmethoden meine Feigenbäume kaputt gemacht habe.
Welche Lehren ich daraus gezogen habe und warum meine Feigen fast keine Schäden mehr haben, beschreibe ich im folgenden. Wir können die Pflanzen im Haus überwintern, oder im Garten belassen. Meine Feigen überwintern alle samt ausgepflanzt im Garten. In meiner Klimazone können Temperaturen bis zu minus 21 Gard Celsius auftreten.
Eine Feige im Haus überwintern
Wir haben dazu mindestens zwei Möglichkeiten.
1. Die Feige kommt in einen dunklen Raum oder Keller und bleibt dort bis zum Frühling. Wasser wird bei kühler Überwinterung im dunklen Raum oder Keller keines mehr gegeben. Die Feige benötigt in der Winterruhe kaum oder kein Wasser. Wenn wir gießen, können die Wurzeln verfaulen. Folglich stirbt die Feige ab. Der Topf sollte auch beim Einwintern gut abgetropft sein. Im Frühling wenn es keine oder kaum mehr Nachtfröste gibt, kann der Feigenbaum an eine schützte Stelle vor einer Südwand. Bei Frost ist es besser die Feige noch einmal einzuräumen. Diese Methode hat den Vorteil, das die Blätter sich beim Ausbilden direkt an die Sonneneinstrahlung gewöhnen ohne nachher zu verbrennen.
2. Der Baum oder Busch verbleibt in einem temperierten Raum mit Sonnenlicht im Haus. Im Herbst sollte der Topf gut mit Neemöl gegossen werden, um Ungeziefer wie Spinnmilben etc. abzutöten. Gegossen wird dann nur wenn die Erde wirklich trocken ist.
Die Überwinterung im Gewächshaus
Wer ein Gewächshaus besitzt, kann seine Feigen natürlich auch im Glashaus überwintern. Dazu eignet sich ein Kalthaus oder auch ein Warmhaus. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, das daß Gewächshaus auch im Winter täglich ausgiebig gelüftet wird. Weiterhin sind im Winter hohe Temperaturen zu vermeiden. Im warmen Gewächshaus kann es sein, daß die Pflanzen nicht in den Winterschlaf gehen und somit Ihre Blätter behalten. Bei dieser Überwinterungsmethode sind die Feigen vor Schädlingsbefall zu schützen. Gerade Spinnmilben und Läuse können hierbei ein großes Problem darstellen. Ist die Pflanze ohne Blätter, erübrigt sich dieses Problem. Wenn die Temperaturen im Kalthaus zu sehr fallen, muß auch hier geheizt werden. Der Vorteil dieser Überwinterung ist die verlängerte Vegetation. Die Früchte haben mehr Zeit zum ausreifen. Da die Pflanzen hierbei früher aus der Winterruhe erwachen, kommt es in der Regel zum frühen Blattaustrieb. Das kann später zu Problemen führen, wenn die Blätter an die intensive Sonneneinstrahlung im Freien gewöhnt werden müssen.
Die Überwinterung im Garten
Feigenbäume sind nicht für alle Regionen in Deutschland geeignet. An der Ostseeküste oder in anderen Wintermilden Regionen gedeihen Sie zum Beispiel problemlos und ohne Winterschutz. Im Gebirge wird es dann aber schwieriger. Die Feige sollte jedenfalls schon im Frühjahr in die Erde gepflanzt werden. Je älter die Feige und je dicker der Stamm, desto besser wird die Pflanze durch den Winter kommen. Die Sortenwahl ist hierbei natürlich maßgebend. Als härteste Sorte mit gutem Geschmack hat sich für mich die Sorte „Brown Turkey“ herauskristallisiert. Idealerweise wird der Feigenbaum vor eine Südwand gepflanzt. Noch besser ist ein geschützter Innenhof oder ein Schutz vor Ostwind. Die Standortwahl ist für die Winterhärte der Feige ein entscheidendes Kriterium. Hausnähe können einige Grad Temperaturunterschied ausmachen. Ausserdem speichert die Hauswand Wärme und gibt sie abends wieder ab.
Die Pflanze mit einem Weißanstrich schützen
In unserer Gegend habe ich etliche Feigen, inklusive meiner eigenen Pflanzen durch falschen Winterschutz sterben sehen. Ungeschützte Feigen scheinen erhebliche Minustemperaturen, auch weit unter den Katalogangaben zu tolerieren. Daher ist meine wichtigste Überwinterunsgmethode das Kalken der Pflanze. Dazu werden Stamm und Äste mit einem Weißanstrich angestrichen.
Der Anstrich verhindert das Aufheizen des Stammes. Darin liegt auch das Hauptproblem der Überwinterung. Durch Sonneneinstrahlung gehen die Pflanzen zu schnell in den Saft. In der Folge erfrieren sie dann in strengen Frostnächten im Januar oder Februar. Außerdem gehen sie im März oder April in den Saft und bekommen Blätter. Kommen dann noch Spätfröste sterben Blätter, Fruchtansätze und Triebspitzen oder ganze Zweige ab. Ich verwende hierzu seit Jahren den Schacht Weißanstrich. Mit 5 Kg Paste kommt man verdünnt etliche Jahre hin. Ausserdem wird der Anstrich später auch für andere Obstbäume genutzt.
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Die Feige richtig mulchen
Als zweite wichtige Maßnahme, wird der Wurzelbereich des Feigenbaums reichlich gemulcht. Dabei ist allerdings darauf zu achten, daß der Stamm dabei nicht mit gemulcht wird.
Als besonderen Trick nutzte ich auch Mauersteine. Die Steine verlege ich locker um den Wurzelbereich. Dadurch lässt es sich auch einfacher mulchen. Wenn es jetzt ganz unangenehm kalt wird, erhöhe ich einfach die Steinschicht und lege danach Heu rein. Die Methode geht recht schnell, wenn man einige alte Steine hat. Dadurch wird Pflanze auch gleich vor harter Sonneneintrahlung geschützt.
Diese Maßnahmen reichen bei gewöhnlichen Wintern aus um Minustemperaturen bis zu -10 Grad oder mehr (je nach Sorte) wegzustecken.
Die dritte Maßnahme kann auch schon im Herbst durchgeführt werden. Die Feige müssen vor scharfen Ost- und Nordwinden geschützt werden. Dazu wird einfach eine große Platte vor die Pflanze gestellt. Alternativ wird bei starkem Wind auch kurzzeitig ein Wintervlies oder ein altes Bettlacken um die Feige gebunden.
Der Trick einen Feigenbaum zu überwintern
Meine wichtigste Überwinterunsgmethode ist ganz einfach. Ich schütze ausschließlich dann, wenn es erforderlich wird. Das heißt, wenn die Wetterlage auf arktische Kälte umschaltet und die Temperaturen deutlich unter die -10 Grad fallen wird geschützt.
Sobald die Kaltfront allerdings wieder verzogen ist, wird der Winterschutz sofort entfernt. Kleine Feigen werden bei mir einfach mit einem Haufen Stroh oder Heu bedeckt.
Die großen Feigen bekommen um den Stamm herum reichlich Stroh oder Heu und Isolierplatten davor. Wenn die Pflanzen zu groß sind, kann natürlich nur noch bis zu einem gewissen Maß geschützt werden. Auf den Bildern sind mehrere Varianten zu sehen. Alte Feigen brauchen in der Regel nicht mehr geschützt werden.