Diesmal möchte ich über meine Indianerbanane Erfahrungen im Anbau in Deutschland schreiben. Die erste PawPaw habe ich vor etwa 15 Jahren gepflanzt. Es handelte sich um eine veredelte Sorte „Prima 1216“. Auf einen langsamen Wuchs war ich damals schon vorbereitet. Und es passierte die ersten Jahre tatsächlich nicht viel. Ein langsamer Zuwachs im Gehölz um Zentimeter war eigentlich alles.
Die erste Blüte setzte im 4. Standjahr ein. Die kleinen Früchte fielen allerdings jedes Jahr wieder ab. Im 8. Standjahr sah es wirklich gut aus. Die Pflanze hatte endlich etwas Größe erreicht und die Früchte wuchsen. Bis plötzlich mitten im Frühsommer alle Blätter braun wurden. Die Früchte fielen ab und nach ein paar Tagen fing der Baum an auszutrocken. Ursächlich für den Schaden war ein Holzschädling.
Erste schlechte Erfahrungen im Anbau
Meine Lust zum PawPaw Anbau war damit bereits weit unten angekommen. Eine andere PawPaw die in der Zwischenzeit gepflanzt wurde, verwöhnte uns dann im Folgejahr endlich mit 47 großen leckeren Früchten. Die mussten, um Schäden an der noch jungen Pflanze zu vermeiden, durch zahlreiche Stangen gestützt werden. Die alte PawPaw war im Folgejahr bis zur bodennahen Veredelungsstelle abgestorben. Dort erfolgte im späten Frühjahr ein Neuausttrieb, der bereits im ersten Jahr eine Höhe von über einem Meter erreichte.
Im darauffolgenden Jahr erreichte die Pflanze eine Höhe von 180 cm mit ersten Seitenverzweigung. Wieder ein Jahr später entwickelte sich die Pflanze noch stärker und leckte in der Stammdicke erheblich zu. Das Jahr darauf enstanden die ersten Blüten der unveredelten Pflanze. Es kam zu keinem Fruchtfall mehr und die Anzahl der Früchte steigt jedes Jahr.
Mittlerweile ist diese Pflanze um die 3 Meter hoch und hat um sich herum neue PawPaw Pflanzen gebildet, die bereits wieder im Ertrag sind. Gegenüber den veredelten Pflanzen, zeigen meine Wildlinge ein erheblich schnellers Wachstum und einen deutlich größeren Wuchs.
Ausgepflanzt wurden folgende Sorten:
Sunflower
Prima 1216
Mango
Marry Foos
Dazu hatte ich noch etliche Wildlinge augepflanzt. Marry Foos starb während der ersten Fruchtbildung komplett ab. Im Folgejahr entstand daraus ein schnell wachsender PawPaw Busch der nicht entfernt wurde. Ursächlich für das Absterben das jungen Baums, war wieder ein Holzschädling. Dieser holzschädigende „ungleicher Holzbohrer„, ist aktuell der schlimmste Schädling hier bei uns im Garten.
Wie man ihn bekämpfen kann, ist auf der Seite vom ungleichen Holzbohrer beschrieben. Die Bekämpfung erfordert allerdings etwas Arbeit. Regelmäßiger Fruchtertr ag hat sich bei den Sorten „Sunflower“, „Prima 1216“, „Mango“ und ein paar Wildlingen eingestellt.
Mit zunehmender Anzahl an Blüten und genetisch verschiedenen PawPaws, nimmt die Zahl der bestäubten Blüten bei uns zu. Der Ertrag steigt in der Folge. Als Bestäuber sind bei uns, die sonst sehr problematischen Ameisenkolonien tätig. Kleine Fliegen vervollständigen das Bestäuberteam. Von Bienen und Wespen werden die Blüten nicht angeflogen.
Ameisenbekämpfung sollte beim PawPaw Anbau unterbleiben. Sterile Gärten in denen auch noch Gift eingesetzt wird, verhindern zuverlässig die ausreichende natürliche Bestäubung. Wer sich in solchen Gärten wohlfühlt und trotzdem einmal eigene PawPaws ernten möchte, der kann die Blüten mit einem Pinsel auch selbst bestäuben.
Fruchtqualität der Indianerbananen im Anbau in Deutschland
Signifikante Auswirkung auf die Qualität der Früchte hat erst einmal das Wetter. Ein langer Sommer, reich an Regen und Wärme sorgt für die besten Früchte. Akuter Wassermangel während langer Dürreperioden, kann zu Fruchtfall führen. Ist der Sommer regenreich, können in unseren trockenen Sandböden alle Früchte ernährt werden. Bleibt längere Zeit der Regen aus, können sich zur Schale hin Bitterstoffe entwickeln. Die Frucht sollte dann nicht zu weit hin zur Schale gegessen werden. Waren die Bedingungen gut, ist die Qualität der Früchten sehr gut.
Verbesserung der Fruchtreife
Die Früchte sollten idealerweise so spät wie möglich geerntet werden. Jedoch reifen die Früchte auch bei viel zu früher Ernte im Beisein von Äpfeln vollständig aus. Die volle Fruchtreife ist erreicht, wenn die Früchte stark duften und ein leicht unansehnliche dunkle Farbe bekommen. Harte, grüne, unreife Früchte sollten nicht gegessen werden. Ab Ende August sind bei uns die ersten Früchte reif. Die Sorte Mango reift bei uns am schnellsten.
Indinanerbanane Fruchtgröße
Bei den hier tragenden Pflanzen konnte ich keine bemerkenswerte Unterschiede in der Fruchtgröße festellen. Die größten Früchte, trägt hier der ursprünglich abgestorbene Baum, der jetzt unveredelt ist. Auf Grund des großen Ertrages, der schnell den Eigenbedarf übersteigt, halte ich noch größere Früchte hier nicht für nötig. Die größten geernteten Früchte lagen im Cluster bereits bei ca. 400 Gramm. Da sich die Früchte auch häufig am Astende entwickeln, muss auf Astbruch geachtet werden. Es ist ratsam, überreich tragende Äste auszudünnen oder abzustützen.
Pawpaws und Waschbären
Wenn im Sommer unsere Feigen und Indianerbananen reif werden, tummeln sich in der Nacht gerne die Waschbären und Mader in unseren Bäumen. Die PawPaw ist in Nordamerika eine Leibspeise des Waschbären. Wir schüzen die Früchte mit gut zugeknoteten Obstschutzbeuteln, die Sie hier auch kaufen können. Ich nutze ein Beutel pro Frucht. Der Beutel sollte mit am Ast verknotet werden, ansonsten fehlt schnell Frucht und Beutel.
Wie schmecken Indianerbananen?
Geschmacklich gibt es zwischen den Wildlingen und meinen veredelten PawPaws Unterschiede. Prima 1216 hat im Vergleich zu den Wildlingen leicht das Nachsehen. Sie trägt zwar mehr, wächst langsamer und ist teilweise selbtsfertil, die Früchte sind jedoch nicht so fruchtig aromatisch wie von meinen unveredelten PawPaws. Die Sorte Mango ist aromatischer als Sunflower und trägt auch besser. Prima hat mehr ein Aroma zwischen Cappuccino und Caramel während die Wildlinge doch sehr nach einer fruchtigen, frischen Bananenmischung schmecken.
Alle Bäume tragen bei uns wohl schmeckende Früchte. Unsere große unveredelte Asimina triloba trägt aber die leckersten Früchte von allen. Da der Geschmack einzelner Früchte auch unterschiedlich sein kann, ist eine objektive Beschreibung schwierig.
Wieviel Bäume werden für guten Ertrag benötigt?
Wer im Garten zwei Bäume von Asimina triloba pflanzt, hat nach ein paar Jahren genug Früchte um eine dreiköpfige Familie für mindestens einen Monat mit reichlich Früchten zu versorgen. Mehr Bäume erhöhen den Ertrag deutlich. Auf Grund des langsamen Wachstums der jungen Pflanzen, neigt man leicht dazu übermäßig viele Bäume zu setzen. Nach einigen Jahren übersteigt die Fruchtproduktion schnell den Bedarf. Wer nur einen Baum pflanzen möchte, der muss eine teilweise selbstfertile Sorte wählen. Dazu eignet sich Sunflower oder Prima.
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